Geplante Mobilfunkantenne auf Kaufhausdach abgelehnt
Aus: Kieler Nachrichten, 07.12.2001
Projekt auf Eis gelegt
Preetz (riba) Das Thema Mobilfunkantennen
gehört in Preetz nicht gerade zu den Lieblingsthemen. Anfang 1999
gab es heftigen Streit um den Bau eines Mastes am Lohmühlenweg, der
letztlich dazu führte, dass der Sender erheblich zeitverzögert
im November 2000 in Betrieb ging. Jetzt droht in Sachen "Elektrosmog und
Co KG" ein neuer Streit, weil die Mannesmann Mobilfunk GmbH einen vier
bis fünf Meter hohen Mast auf das Gebäude "Preetzer Kaufhaus"
setzen wollte. Eigentlich sollte das Ding bereits auf dem Dach von den
modernen Zeiten der Kommunikation künden, das wollte Bürgermeister
Wolfgang Schneider allerdings nicht so gerne. Auf die Ankündigung
von Mannesmann, die Sende- und Empfangsanlage Anfang Dezember zu installieren,
informierte Schneider die Betreiber über die Preetzer Ortsgestaltungssatzung.
In der heißt es nämlich, dass nur Anlagen unter Dach möglich
sind, wobei es aber auch Ausnahmen unter bestimmten Voraussetzungen geben
kann.
"Aufgrund der mir vorliegenden Beantragung
sind technische Einzelheiten nicht zu erkennen, so dass der Aufbau der
Antennen auf einem Dach zur Zeit unzulässig ist. Wegen eines fehlenden
Antrages und einer darauf gestützten Ausnahmegenehmigung kann ich
ihnen nicht gestatten, die Anlagen zu installieren", teilte der Bürgermeister
dem Mobilfunk-Betreiber mit. Der wiederum hat sich daraufhin noch nicht
wieder bei der Stadtverwaltung gemeldet.
Auf Anfrage der KN erklärte Mannesmann-Pressesprecher Dirk Ebrecht gestern, dass das Projekt erst einmal auf Eis gelegt worden sei, trotz der für Januar 2002 geplanten Inbetriebnahme. "Wir haben die Bestrebung, möglichst im Einvernehmen mit den Kommunen zu arbeiten. Transparenz beim weiteren Aufbau des Funknetzes ist uns sehr wichtig", erklärte Ebrecht weiter dazu. Zweifelsfrei für Mannesmann bestehen in Preetz aber Versorgungslücken, so dass nun geprüft wird, ob der Standort "Preetzer Kaufhaus" weiter verfolgt werden soll oder vielleicht andere Möglichkeiten in diesem Bereich bestehen, so Ebrecht.
Auf jeden Fall wird dieses Thema nicht nur in Preetz noch für einige Kopfschmerzen bei den Verantwortlichen sorgen. Denn auf die Bundesrepublik kommt das UMTS-Zeitalter zu, das bekanntlich noch schnelleren und größeren Datenfluss bringen soll. Und wie das manchmal so ist mit dem angeblichen Fortschritt: Für UMTS werden noch viel mehr Antennen benötigt als für den derzeitigen Mobilfunkstandard.