Umweltanwalt will Sammelklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
Quelle: http://www.teltarif.de/arch/2002/kw35/s8720.html
Ein Lüneburger Anwalt für
Umweltrecht will eine Sammelklage für Mobilfunkgeschädigte aus
ganz Deutschland vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
bringen. Die Einzelbeschwerde für einen 60 Jahre alten Frühpensionär
aus dem Kreis Westerwald in Rheinland-Pfalz liege dem Straßburger
Gerichtshof bereits vor, sagte heute Rechtsanwalt Wilhelm Krahn-Zembol.
Er vertrete mehr als ein Dutzend Fälle.
Seit der Erweiterung des nur 20
Meter von seinem Wohnhaus entfernt stehenden Mobilfunkturmes zur Sendeanlage
1995 leidet der 60-Jährige zunehmend unter Herz-Rhythmus-Störungen
und Tinnitus, sagte Krahn- Zembol. Da das Bundesverfassungsgericht die
Beschwerde im Februar zurückgewiesen hat, bemüht der Anwalt jetzt
das Straßburger Gericht. Er sieht die Menschenrechte im Sinne von
Eigentums- und Gesundheitsschädigung durch technische Anlagen verletzt.
In einem Parallelverfahren, bei dem es um Schädigungen durch Müllanlagen
in Spanien gegangen sei, habe das Gericht der Beschwerde stattgegeben.
Obwohl in Deutschland inzwischen
in einer Vielzahl von Fällen Gesundheitsschädigungen eingetreten
seien, hätten Behörden und Gerichte bundesweit bisher ohne jegliche
Überprüfung und Beweisaufnahme Schädigungen unterhalb der
Grenzwerte für ausgeschlossen erklärt, sagte Krahn-Zembol. Die
alleinige Kontrollbefugnis habe die Bundesregierung, die diese Grenzwerte
aber auch selbst festlege.
dpa/Marc Baumann
Hier können Sie den Anwalt Krahn-Zembol erreichen, wenn Sie sich auch an der Sammelklage beteiligen wollen:
Telefon: 04131/935656
Fax: 04131/935657