Mannesmann blamiert sich auf Informationsveranstaltung
Aus: Oberpfalznetz, Dieterskirchen (Kreis Schwandorf), 06.12.2001
Keine Argumente - nur Polemik
Eingabe an den den Landtag
Bürgerinitiative : "Mit falschen
Aussagen die Bürger täuschen"
Dieterskirchen. Der Einladung der Gemeinde zum Thema "Mobilfunkmast" war nunmehr der Mobilfunkbetreiber Mannesmann gefolgt (wir berichteten). Dazu erreichte uns eine Stellungnahme der "Bürgerinitiative gegen die Mobilfunkanlage", unterzeichnet von Robert Reiml.
"Den Anwesenden müsste spätestens seit diesem Abend klar sein, das etwas dran ist an den Bedenken der Mobilfunkkritiker und an den warnenden Stimmen aus der Wissenschaft", heißt es unter anderem in dem Schreiben. Der Referent von Mannesmann habe außer wirtschaftlicher und finanzieller Argumente und dem Öffentlichkeitsauftrag nichts vorzubringen gehabt.
Standortfrage
Siegfried Zwerenz von der "Bürgerwelle" habe bewiesen, dass die Mobilfunkanlagen "Am Schneiderberg" die stärksten Anlagen sind, die Mannesmann aufzubieten habe und die Sendeanlage 24 Stunden am Tag strahlt, was vom Referenten bestritten, aber dann revidiert wurde.
Weiterer Streitpunkt war der jetzige Standort, der vom Betreiber als optimal bezeichnet wurde. Fachkundige Bürgereinwände hätten auch diese Aussage widerlegt und ein Standort weit außerhalb des Wohngebietes würde weitaus optimaler sein, wobei aus Kostengründen die jetzige Lösung bevorzugt wurde.
"Keine Argumente"
Den Abnahmeschein der Regulierungsbehörde mit wichtigen Daten über die Sendeanlage habe der Hauptredner dieses Abends "schlicht und einfach vergessen". Unbestritten dürfte auch sein, dass die gesamte Ortschaft Dieterskirchen und vor allem die Hanglagen im oberen Wohngebiet voll dem Strahlenfeld ausgesetzt seien.
Reiml: "Es zeigt sich, dass die Mobilfunklobby keine Argumente hat und eventuell die Grundstückseigentümer auf gleiche Art und Weise getäuscht wurden. Hier bitten wir erneut die Gemeindevertreter, ein Gespräch mit den Grundstückseigentümern aufzunehmen. Des Weiteren werden wir die Gemeinde auffordern, das Bürgerbegehren voranzubringen und eine Eingabe an den Landtag und den Bundestag zu machen."
Studien über den Mobilfunk würden "zensiert", "verfälscht". Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Der einzige öffentlich vereidigte Sachverständige Bayerns für das Fachgebiet elektromagnetische Unverträglichkeit Professor Wuschek (FH Deggendorf) sagte in einem Interview: Man muss die Ängste der Menschen ernst nehmen. Natürlich kann man über Grenzwerte diskutieren - in der Schweiz sind sie zehn Mal niedriger als bei uns. Würde diese Regelung in Deutschland eingeführt werden, hätten wir Schwierigkeiten!"
Untersuchungen geplant
Die BI hat bereits Verbindung mit dem Medizinphysiker Dr. Lebrecht von Klitzing (Uni Lübeck) aufgenommen, um Informationen einer anstehenden Untersuchung der Anwohner über den "Reifegrad der roten Blutkörperchen" zu bekommen. Dazu gibt es zu gegebener Zeit weitere Informationen.