Rinteln: Denkmalsschutz und Brandschutz verhindern geplanten Mobilfunksender
Quelle: Schaumburger Nachrichten, 29.05.2002
Vertrag mit der Viag wird aufgelöst
Rinteln. Freude und Erleichterung – so lässt sich die erste Reaktion bei vielen Bürgern rund um St. Nikolai und darüber hinaus bei vielen Mitgliedern der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde zur jüngsten Entwicklung in Sachen „Mobilfunk von St. Nikolai” zusammenfassen. Im langanhaltenden Konflikt zu dieser Problematik scheint jetzt „die Kuh vom Eis” zu sein. Konkret: Der Vertrag zwischen Kirchenrat und Viag Interkom über die Installation einer Antennenanlage wurde bei einem Anwaltstermin in Hamburg im beiderseitigen Einvernehmen aufgehoben.
Die Rintelner Interessen wurden von
Superintendent Peter Neumann vertreten, der dabei von einem Kirchenjuristen
von der Landeskirche Hannover Unterstützung erhielt. Die Stadtverwaltung
hat energisch auf die Bestimmungen des Brandschutzes im Innenstadtbereich
verwiesen. Um den daraus resultierenden Forderungen zu entsprechen, wären
erhebliche Eingriffe auch in die bauliche Substanz des historischen Kirchturms
erforderlich gewesen – und dies wiederum rief den Denkmalschutz auf den
Plan.
Offensichtlich hat sich dabei herausgestellt,
dass dessen Beachtung und die feuerschutztechnischen Notwendigkeiten nur
schwer auf einen Nenner zu bringen gewesen wären: Und dies bedeutete
dann das offizielle „Aus” für die Mobilfunk-Pläne der Firma „Viag
Interkom” in der Weserstadt – jedenfalls vom Standort St. Nikolai. „Die
Einzelheiten zu den Rechtsfolgen müssen jetzt noch detailliert festgelegt
werden – im Grundsatz aber haben wir uns geeinigt”, fasst Neumann als Vertreter
der Rintelner Interessen zusammen – und hofft nunmehr, dass damit auch
ein Beitrag zum „innergemeindlichen Frieden” geleistet wurde. Auch bei
der Bürgerinitiative werden gute Chancen auf ein neues Miteinander
gesehen. Heute treffen sich diese zur abschließenden Bewertung der
Angelegenheit.