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Esslingen: 1026 Unterschriften gegen Sender

Quelle: Esslinger Zeitung, 13.02.2002

WENDLINGEN: Unterschriften gesammelt - Verwaltung will alternative Standorte prüfen lassen

Von Sabine Försterling

Drei neue Mobilfunkantennen, die aber noch nicht in Betrieb sind, stehen seit Ende Oktober auf dem Hotel Erbschenk in der Unterboihinger Straße Wendlingens - sehr zum Ärger der Bewohner der umliegenden Häuser.
 

Die Bürgerinitiative Mobilfunk hat nun 1026 Unterschriften besorgter Bürgerinnen und Bürger, die ihre Gesundheit gefährdet sehen, an Bürgermeister Andreas Hesky überreicht. Die Forderung: Dass diese und alle weiteren schon genehmigten sowie geplanten Mobilfunkantennen im Stadtgebiet nicht ans Netz gehen.

Schon vor sechs Jahren wollte ein Mobilfunkbetreiber Antennen auf das am Hotel Erbschenk angrenzende Hochhaus stellen, erklärt Hildegard Rinderer-Hehl von der Bürgerinitiative. Aber erfolglos, da sich die Bewohner gewehrt hätten. Nun blicken dieselben Familien aus ihren Fenstern direkt auf die Mobilfunkantennen auf dem Hotel in 100 Meter Entfernung. "Das ist besonders ärgerlich" , meint Brigitte Bondel. Immerhin handele es sich um ein dicht besiedeltes Wohngebiet mit der Gartenschule und Kindergärten. So sei darüber hinaus eine Antenne in der Goethestraße genehmigt. 1026 Bürger aus dem unmittelbaren Wohnumfeld bestätigten mit ihrer Unterschrift, dass sie die Strahlung für gesundheitsgefährdend halten. Die Bürgerinitiative fordert Hesky und die Stadtverwaltung auf, ihren Einfluss in die Waagschale zu werfen, dass die Antennen nicht angeschlossen werden.

Es sollten auch geeignete Standorte im unbewohnten Außenbereich festgelegt werden, damit dann alle Antennen aus der Stadtmitte verschwinden könnten. Dass die Stadt baurechtlich nichts in der Hand hat, ist auch Bondel bewusst. Sie meint, Bürger und Verwaltung bräuchten sicherlich einen langen Atem.

Hesky bestätigte auf Nachfrage, dass seine Hände gebunden seien. "Was soll ich gegen einen privaten Eigentümer machen, der durch die Vermietung Geld einnimmt?" Aber wie bereits in einer Gemeinderatssitzung angekündigt, will Hesky, nachdem ihm alle aktuellen Standorte bekannt sind, einen von der Bürgerinitiative selbst vorgeschlagenen Bioingenieur einschalten. Dieser soll dann eine Konzeption für geeignete Standorte entwickeln.

Kommentar: Vorsicht bei der Suche nach "geeigneten Standorten"! Je nach örtlichen Gegebenheiten können Standorte in 3,5 km Entfernung von der Wohnbebauung noch viel zu stark belastet sein. Dies kann nur durch baubiologische Messungen abgeklärt werden, die Entfernung allein ist kein Schutzfaktor!

Die Elektrosmognews, Bürgerinitiativen und Organisationen in Deutschland haben genug von der Ignoranz unserer Politiker. Wir machen jetzt mobil gegen mobil und rufen zur 1. bundesweiten Demonstration gegen Mobilfunkantennen in Wohngebieten auf und fordern eine drastische Senkung der Strahlenbelastung durch Hochfrequenzstrahlung - und zwar überall dort, wo sich Menschen aufhalten.

Die 1. Pilotdemonstration findet am 16.2.2002 um 14.30 Uhr statt. Wir rufen alle Organisationen, kritische Parteien, Gruppierungen und Einzelpersonen auf, sich an der Pilotdemonstration zu beteiligen! Dieser müssen in regelmäßigen Abständen möglichst am gleichen Wochentag und zur gleichen Zeit weitere Demonstrationen folgen, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wir machen jetzt von unserem verfassungsmäßigen Recht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch! Die Gesundheit der Bevölkerung ist wichtiger als der Profit von Großkonzernen!

Für die Stadt Coburg wurde die Demonstration für den genannten Termin bereits beim Ordnungsamt der Stadt Coburg angemeldet. Tun Sie das auch in Ihrer Stadt/Ihrem Ort oder beteiligen Sie sich an der Pilotdemo in Coburg (Marktplatz)! Melden Sie die Demonstration beim Ordnungsamt Ihres Landkreises/Ihrer Stadt an!

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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