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Kleinmachnow/Brandenburg: Sendemast neben Kita abgelehnt

Quelle: Potsdamer Neueste Nachrichten, 04.12.2002

Funkturm neben Kita abgelehnt

Eltern-Beifall für Votum des Kleinmachnower Hauptausschusses

Von Kirsten Graulich

Beifallsbekundungen von Gästen seien eigentlich nicht zulässig, merkte Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) schmunzelnd in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses am Montag an. Anlass für den Beifall von rund 30 Eltern und Kindern war die Abweisung der Drucksache 202 durch die Ausschussmitglieder. Diese Drucksache, die einen Beschluss zur Errichtung eines Funkantennenmastes auf dem Gelände der Feuerwehr beinhaltet, war zuvor bereits im Bau- und Umweltausschuss abgelehnt worden (PNN berichteten). Der 35 Meter hohe Funkturm, der rund 100 Meter entfernt von der evangelischen Kindertagesstätte installiert werden sollte, rief nicht nur bei den Eltern starken Protest hervor. Auch Anwohner, Ärzte und Abgeordnete sehen Gesundheitsgefahren, die besonders die Kinder treffen würden. Während in der Schweiz und Italien die Grenzwerte für die Strahlenfeldstärke um ein Vielfaches unter den hierzulande gültigen Zahlen liegen, sei der erlaubte Wert in der Bundesrepublik nur knapp unter der Grenze, die als gesundheitsgefährdend eingeschätzt wird, beklagt die Elterninitiative. Seit den 90er Jahren sind Mobilfunk-Sendemasten und Handys in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion über biologische Wirkungen elektro-magnetischer Felder gerückt. Durch den Verkauf der UMTS-Lizenzen und den anstehenden Netzbau bis 2003 hat die Diskussion erneut Dynamik bekommen. Auch beobachteten Ärzte in den letzten Jahren einen dramatischen Anstieg schwerer und chronischer Erkrankungen, deren Auftreten sie im Zusammenhang mit der Funkbelastung sehen. Während deutsche Gerichte eine Gefährdung durch Mobilfunk als „rein hypothetisch“ betrachten, hätten andere europäische Länder reagiert und Antennen aus Wohngebieten entfernt. „Doch in Deutschland ist die Errichtung einer Funkantenne genehmigungsfrei und kann auf jedem Privatgrundstück und Wohnhaus installiert werden“, sieht ein Vater der Elterninitiative das Problem noch nicht gebannt. So sei vor einiger Zeit gerade noch rechtzeitig verhindert worden, dass der Mast auf dem Kirchturm der evangelischen Gemeinde errichtet wurde, die unmittelbar an die Kita angrenze. Nach Informationen der Elterninitiative habe anschließend die Freiwillige Feuerwehr dem Mobilfunkbetreiber O 2 angeboten, den Mast auf ihrem Gelände aufzustellen und zwar für eine Nutzungsdauer von 30 Jahren. Der Netzbetreiber müsste dafür jährlich 1713,36 Euro an die Gemeinde zahlen, der das Grundstück gehört. Fraglich sei, ob ein dichteres Mastsystem für den Ort notwendig sei, wies Bürgermeister Blasig im Hauptausschuss auf die bereits vorhandenen Antennen auf dem Seeberg, in der August-Bebel-Siedlung und im Europarc hin. Misstrauisch sei er außerdem, ob die Netzbetreiber von sich aus etwas in Sachen Selbstbeschränkung unternehmen würden. Die gegenwärtige Gesetzeslage sei vor allem für die Kommunen äußerst unbefriedigend, angesichts der Verpflichtung der Netzbetreiber, ein lückenloses UMTS-Netz einzurichten, stellte Blasig fest. „Das Netz ist dicht genug, auch O2 kann in Kleinmachnow gut empfangen werden“, sieht auch Gerhard Casperson vom Umweltausschuss keine Gründe für eine Erweiterung. „Es geht wahrscheinlich um die regionale Einrichtung von UMTS-Anlagen, die für eine neue Handy-Generation nötig sind“, beklagte Casperson gegenüber den PNN, dass die Kommunen in dieser Angelegenheit von der Bundesregierung allein gelassen werden. Auch deshalb drängen die Gemeindevertreter auf eine Satzung, die es untersagt, in Wohngebieten Funkmasten aufzustellen.

Freiburger Appell: http://www.elektrosmognews.de/Freiburger_Appell.pdf

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Livelisten (Aerzte, Unterstuetzer, Organisationen), aktueller Stand:

http://www.elektrosmognews.de/livelisten.htm

Medienspiegel:

http://www.elektrosmognews.de/news/freiburgerappellinternational.htm

Hier können Sie mit Ihrer Unterschrift den Freiburger Appell unterstützen, der eine drastische Senkung der Strahlenbelastung bei Handys, Mobilfunksendern und DECT-Telefonen fordert, Handy-Nutzungsverbot für Kinder, Stopp des Netzausbaus, Mitspracherechte für die Bevölkerung u.a.:

http://www.elektrosmognews.de/support.doc

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