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Dänische Studie: Zellveränderungen durch Mobilfunkstrahlung schon bei sehr tiefen Levels

Quelle: Prof. Sianette Kwee, Abteilung Medizinische Biochemie, Universität Aarhus, Dänemark

Vorgestellt auf Seminar der COST 281 "Subtle temperature effects of RF-EMF”, London 2002

Dänische Wissenschaftler kritisieren zu hohe Grenzwerte - überwältigende Beweise

Erneut hat eine Studie biologische Wirkungen von Mikrowellen-/Mobilfunkstrahlung bei sehr niedrigen SAR-Werten gefunden. Ein dänisches Wissenschaftler-Team um Prof. Sianette Kwee von der Universität Aarhus fand bei Untersuchungen heraus, dass Expositionen mit extrem niedrigen SAR-Werten im Bereich von 0,0002 - 0,002 Watt pro Kilogramm Veränderungen im Zellzyklus bewirkten, welche Veränderungen bei der Zellproliferation (Zellwucherung) erklären könnten. Die Wissenschaftler wiesen ausserdem nach, dass die Strahlenexposition Veränderungen in der Signaltransduktion im Zellkern auslöst. Solche Veränderungen können beispielsweise zum Wachstum oder zum Tod der Zelle führen.

Die Wissenschaftler äußerten deutliche Kritik an den bestehenden Grenzwerten, die ausschliesslich auf akuten thermischen Wirkungen basierten. Sie verwiesen darauf, dass Gewebeschäden viel früher auftreten, bevor Labortiere Verhaltensveränderungen zeigen oder durch thermische Effekte sterben.

Die dänischen Wissenschaftler betonten, dass genügend experimentelle Beweise vorlägen, um die Gültigkeit der nur auf thermischen Effekten beruhenden Grenzwerte in Frage zu stellen. Viele Studien an Zellkulturen hätten bereits überwältigende Beweise gefunden. Während der letzten Jahre hätten außer ihrer eigenen Studie viele weitere Studien signifikante Veränderungen in verschiedenen Zellprozessen gefunden, die durch sehr niedrige spezifische Absorptionsraten verursacht wurden.

Anmerkung der Elektrosmognews: Erneut alarmierende Ergebnisse einer Studie bei sehr niedrigen Immissionswerten. Alle auf dem Markt befindlichen Handys überschreiten diese Werte erheblich (zulässiger SAR-Grenzwert: 2,0). Auch bei Anwohnern von Mobilfunksendern können diese Levels noch in weiter Entfernung erreicht werden, denn hier ist ein SAR-Wert von 0,08 noch zulässig (rund um die Uhr).

Noch eine Ergänzung zur Cost 281: Die Cost 281 ist eine Forschungsgruppe der Europäischen Union, die stark von der Mobilfunkindustrie dominiert wird (Vorstand, Vorsitz etc.). Dennoch sind in dieser Gruppe auch einige unabhängige Wissenschaftler vertreten, deren kritische Forschungsergebnisse jedoch von der COST 281 und ihrer Führung bisher nicht der Öffentlichkeit mitgeteilt wurden und deren kritische Stimmen verschwiegen werden, so z.B. unlängst bei der Stellungnahme der Cost 281 zur Machbarkeit epidemiologischer Studien bei Anwohnern von Mobilfunksendern.

Originalzusammenfassung der Studie (Englisch):

Presented at COST 281 Seminar on “Subtle temperature effects of RF-EMF”, London 2002.

NON-THERMAL EFFECTS OF EMF ON CELLULAR SIGNAL TRANSDUCTION

Sianette Kwee, Dept. of Medical Biochemistry, University of Aarhus, Denmark

Unfortunately the misconception still persists that all effects of EMF are thermal. Even though we have started to talk about non-thermal effects of EMF, they are being discussed in terms traditionally applied to heat effects.
The human body is filled with ions, charged biomolecules and water in nerve endings, cell nuclei, muscles etc. They can be influenced by an electric field or magnetic field, because of their irregular charge distribution. Therefore electromagnetic fields can physically move, reorient, or even alter molecules or ions or their distribution in the body. They can affect the rate of chemical reactions, transport across membranes, signal transduction. Moreover, if charge accelaration occurs, maybe as a result of very fast radar pulses, the tissue itself may reradiate or scatter this energy inside the human body, thus complicating and intensifying the radiation effects. It has been reported that  ultrashort electromagnetic pulses may cause mechanical damage to tissues through the socalled precursor radiation, which describes the secondary bursts of radiation that occur within living tissue, when it is hit by e.g. radar pulses.

The present safety standards are based on average, whole-body radiation exposures to laboratory animals. However, a lot of tissue damage has been done long before a laboratory animal shows behaviour changes or dies from thermal effects.

At present we have enough experimental evidence to question the validity of standards based only on thermal effects. In particular fundamental research on cell tissue cultures has presented the strongest evidence. During the past years many studies, including our own, have shown significant changes in various cellular processes caused by rates of adsorption at very low level of EMF irradiated tissue.

In our investigations we found that MW-EMF exposure of cells down to SAR 0.0002 - 0.002 W/kg caused changes in the cell cycle, which could explain the resulting changes in cell proliferation. Moreover we could show that EMF exposure triggers a change in signal transduction in the cell nucleus.

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