Quelle: Schwäbische Zeitung, 02.08.2002

"Messungen sind unsinnig"

Kritisch hat sich die Bürgerinitiative Oberzell für umweltverträglichen Mobilfunk zu den von der DeTeMobile angekündigten Strahlenmessungen am 24. September geäußert.
 
"Die von der DeTeMobile angekündigten Messungen halten wir für völlig unsinnig", schreibt die Bürgerinitiative (BI) in einer Pressemitteilung. Das Ergebnis dieser Messungen stehe jetzt bereits fest. Sie werden ergeben, dass die gesetzlichen Grenzwerte in Oberzell eingehalten beziehungsweise. unterschritten werden. Dies sei vollkommen klar, denn wenn die gesetzlichen Grenzwerte nicht eingehalten würden, wäre die Anlage nie genehmigt worden, meint die BI.

Das Problem, so die Ansicht der Mobilfunkkritiker, sei ein ganz anderes. Es gebe in der Zwischenzeit eine "große Anzahl von Hinweisen", dass es zu massiven gesundheitlichen Schäden in der Umgebung von Mobilfunk-Sendeanlagen weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte komme. Die Oberzeller BI betrachtet daher die angekündigten Messungen als fadenscheinigen Versuch, die Bürgerinnen und Bürger von Oberzell zu beruhigen und eine ernsthafte Lösung des Problems - nämlich die Verlegung der Mobilfunk-Sendeanlage an einen unproblematischeren Standort außerhalb der Ortschaft - zu verzögern. Die BI fordert die DeTeMobile und die Stadt Ravensburg mit allem Nachdruck auf, mit den Bürgerinnen und Bürgern von Oberzell eine ernsthafte Lösung für das Problem der Sendeanlage in der Nähe des Kindergartens zu suchen.

Kommentar der Elektrosmognews:

Es gibt keinen Mobilfunksender in Deutschland, der die viel zu hohen offiziellen Grenzwerte überschreitet. Diese spiegeln leider nicht den Stand der Wissenschaft wieder, sondern sind ausschliesslich an finanziellen Interessen orientiert. Die Grenzwertempfehlungen kommen von einem Privatverein namens ICNIRP und entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage, da schädliche biologische Effekte inzwischen weit unterhalb dieser Limits nachgewiesen und mehrfach reproduziert wurden. Unter unabhängigen Wissenschaftlern besteht hierüber weitestgehend Einigkeit.

Einen Sinn haben Messungen jedoch dennoch: Sie ermöglichen zu zeigen, ob die Strahlungswerte die baubiologischen Richtwerte überschreiten - was meistens der Fall sein dürfte. Dann ist sofortiges Handeln das Gebot der Stunde.