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ÖDP Ravensburg fordert drastische Senkung der Strahlenbelastung durch Mobilfunk

Quelle: Schwäbische Zeitung, 17.04.2002

Drastische Grenzwertsenkung sowie Outdoor-Prinzip gefordert

RAVENSBURG - Peter Schröder, der alte und wieder neu gewählte Kreisvorsitzende der ÖDP forderte in der Wahlversammlung kein generelles Handy-Verbot. Dies geht aus eine Parteibericht hervor.

Vielmehr verlangte er und mit ihm alle Anwesenden folgende Maßnahme zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier: Die Reduzierung der Sendeleistung der Mobilfunk-Basisstationen auf Werte, die nur noch den Empfang der gepulsten Mikrowellen außerhalb von Wohnung und Fahrzeug garantieren. Wer im Haus und im Fahrzeug Empfang haben möchte, müsse mit eigenen Außenantennen arbeiten.

Das Öko-Institut fordere deshalb die Herabsetzung des derzeit geltenden Grenzwertes der Sendeleistung von 10 Millionen Mikrowatt pro Quadratmeter auf 10 Mikrowatt pro Quadratmeter. Für die Handyversorgung reicht bereits eine Leistung von 0,001 Mikrowatt pro Quadratmeter.

Die Hauptgefahr durch diese Mikrowellen gehe vor allem für die Menschen im nahen Umkreis der Basisstationen aus. Schon allein der Ersatz der kleinen Empfangs-Antennen-Stummel der Handys durch herausziehbare Antennen reiche aus, um die Sendeleistung der Sendeantennen deutlich zu reduzieren.

Rainer Kössl, der wieder zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Kreisverbandes der ÖDP gewählt wurde, betonte, dass die ÖDP damit die einzige politische Kraft in Deutschland sei, die sich eindeutig zum Thema Mobilfunk äußere. Die Partei werde deshalb zusammen mit der Mobilfunkinitiative Oberzell am 27.April auf dem Marienplatz einen Stand zu diesem Thema aufbauen. Dort werde auch eine Karte zu sehen sein, auf der sämtliche Mobilfunk-Basisstationen im Ortsgebiet Ravensburg eingezeichnet sind. Weitere Mitveranstalter dieser Aktion zum Schutz der Gesundheit vor gefährlicher Strahlung sind eingeladen. Die Versammlung drückte den Kirchen ihren Respekt aus für das Verbot Sendeanlagen auf Kirchen zu errichten.

Kommentar der Elektrosmognews: Beispielhaft die konstruktiven Vorschläge der ÖDP. Wir möchten hierzu noch anmerken, dass sich mittlerweile auch die PDS dieses Themas konstruktiv angenommen hat. Es ist jedoch richtig, dass die ÖDP im Moment hierbei die klarste Linie vertritt und das Thema Mobilfunk und Gesundheit in ihr Programm und ihren offiziellen Themenkomplex aufgenommen hat. Ein ähnlicher Schritt der PDS steht bevor. In den anderen Parteien gibt es leider nur einzelne Vertreter, die beim Mobilfunk engagiert die Interessen der Bevölkerung vertreten. Besonders enttäuscht sind wir hierbei von Rot-Grün. Abgeordnete wie Winfried Hermann stehen ziemlich allein auf weiter Flur, Bundesumweltminister Trittin wurde nach anfänglichem Aufbegehren auf Linie gebracht, die sogenannten "Realos" bestimmen bei den Grünen das Bild und enttäuschen ihre Basis und ihre Wähler jeden Tag aufs Neue. Der Wähler wird wissen, wie er dies zu würdigen hat.

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