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Physikerin warnt vor Mobiltelefonen

Quelle: Main-Echo Online Aschaffenburg, 17.01.2002

»In 20 Jahren ein Volk von Demenz-Kranken«

Montagsforum: »Gesundheitsgefahren des Mobilfunks«

Erlenbach. »Krank durchs Handy? – Gesundheitsgefahren des Mobilfunks« – In Vertretung der erkrankten Referentin Maria Deckelmann aus Ochsenfurt sprach Dr. Brigitte Langer, Physikerin aus Heidelberg, zu diesem Thema beim Montagsforum in der Barbarossa-Schule. Rund 40 Zuhörer diskutierten anschließend das brisante Thema. Langers Fazit: Aufs Handy verzichten.

Zu Beginn ihres Vortrages bemühte sich die Wissenschaftlerin, die in der Hirnwellenforschung tätig ist, um eine verständliche Klärung des Begriffs »elektromagnetischen Strahlung«. Der Mensch sei von Strahlung umgeben, um Radio hören, fernsehen und telefonieren zu können. Anhand von Zeichnungen machte Dr. Langer deutlich, wie die Umgebung »voll mit dem Trägermedium« für die Strahlung ist, die das Senden von Informationen über weite Strecken ermöglicht. Dieser Pegel steige mit der Anzahl der Handys und wirke auf das Nervensystem. Hochfrequenzstrahlung führe zu einem Wärmeeffekt, über das Handy würden die Strahlen direkt in den Kopf transportiert, der Zellstoffwechsel werde beeinflusst.

Elektromagnetische Strahlung wirke auf das Hirn wie Stress. Der Körper merke die Gefahr und reagiere darauf. Untersuchungen an Kindern von zehn und elf Jahren hätten eine gestörte Hirnwellenaktivität analysiert. Die Kinder hätten unter anderem Konzentrationsstörungen gezeigt – ähnlich wie bei hyperaktiven Kindern.

Für Handy-Verbot an Schulen

Nach einem Handy-Gespräch von nur zwei Minuten Dauer sei die Aufmerksamkeit für ein bis zwei Stunden gestört. Dr. Langer forderte daher ein komplettes Handy-Verbot an Schulen. Schüler und Lehrer könnten nicht konzentriert arbeiten, wenn die Schüler ihre Handys in den Stand-by-Betrieb geschaltet hätten. Das Stresshormon Cortisol, das vermehrt ausgeschüttet werde, wirke schädigend auf das Gedächtnis. »Handys machen dumm«, zitierte Dr. Langer den Physiker Meyer aus Mainz.

Auch im Stand-by-Modus führe die Mobilfunk-Strahlung dazu, dass sich die Bluthirnschranke öffne; sie sei normalerweise geschlossen und verhindere Krankheiten wie Alzheimer, Demenz, Multiple Sklerose und Parkinson. Die Schranke bleibe nach einem Zwei-Minuten-Gespräch für zwei Tage offen.

»In 20 Jahren sind wir ein Volk von Demenz-Kranken«, zeichnete die Referentin eine Vision des Schreckens. Sie bezog sich auf Untersuchungen aus England. Diese hätten seit 1990 eine Verdoppelung von Hirntumorfällen, eine Verdreifachung von Augenkrebs und Krebs am Hörnerv sowie eine Versechsfachung von Hodenkrebs aufgezeigt.

Wer mit dem Handy telefoniere, sei nicht einer »schwachen Belastung« ausgesetzt, sondern befinde sich am Grenzwert. Die Strahlung bei Mobiltelefonen sei zehnmal geringer, trotzdem sollten solche Apparate abgeschafft oder nur bei Bedarf eingesteckt werden, riet die Physikerin.

Singvögel bleiben aus

Um Hochfrequenz für Mobilfunksender zu erzeugen, müsse ein hohes, pulsierendes Magnetfeld aufgebaut werden. Es gebe noch wenig Arbeiten zu ihren Auswirkungen, stellte Dr. Langer fest. Ihre Stärke sei zwar niedriger als beim Handy, aber es gebe Beobachtungen, dass Singvögel das nicht aushalten und ausbleiben.

Untersuchungen über die Auswirkung der Strahlung würden an 20-Jährigen vorgenommen, so die Wissenschaftlerin. Aber je älter der Mensch sei, umso sensibler reagiere er auf Strahlung, zumal diese durch Metall im Mund (Brücken) oder Metallbrillen noch drastisch verstärkt werde. Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Erschöpfung, Migräne, Tinnitus, Müdigkeit, Gedächnisstörungen würden beobachtet. Menschen, die an einem Sender wohnten, werde die Lebensqualität genommen. »Die Politik tut nichts«, sagte die Referentin. Handys würden auf »schick« gemacht, die Strahlung sei uninteressant. Ungünstige Forschungsergebnisse verstehe die Wirtschaft unter Verschluss zu halten.

Zum Eigenschutz empfahl Dr. Langer den Verzicht aufs Handy. Wer es unbedingt beruflich brauche, solle sich ein nachgewiesen strahlungsarmes Gerät zulegen.

Als Abschirm-Maßnahme gegen Sender sei eigentlich nur eine 35 Zentimeter dicke Mauer empfehlenswert, da der Einbau von Untertapete mit Kupfervlies und Abschirmvorhänge an den Fenstern die Raumatmosphäre negativ veränderten.

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