Quelle: Der Bund, 10.04.2003

Weitere Informationen zu Senderstudien (Rundfunksender und Leukämie), einschließlich Details zu den Leukämieraten bei Radio Vatican:

http://www.elektrosmognews.de/Studien/senderstudien.html

Radio Vatikan vor Elektrosmog-Prozess

Wegen Sendeanlagen / Radio Vatikan steht vor einem Prozess wegen seiner angeblich gesundheitsgefährdenden Sendeanlagen in Santa Maria di Galeria nördlich von Rom. In letzter Instanz erklärte Italiens Kassationsgericht ein früheres Urteil für ungültig, keinen Prozess zu führen.

sda.  Das Schwurgericht in Rom hatte im Februar 2002 den Antrag römischer Staatsanwälte auf die Eröffnung eines Prozesses gegen den Radiosender abgelehnt. Dies war mit der «Extraterritorialität» des Geländes geltend gemacht worden, auf dem Radio Vatikan sendet.

Nach den Lateran-Verträgen zwischen dem Vatikan und Italien unterlägen sie damit nicht der italienischen Justiz, hatte das Gericht damals seine Entscheidung begründet. Das Kassationsgericht lehnte diese Entscheidung des Schwurgerichts am Mittwoch ab.

Leukämiefälle

Die Extraterritorialität betreffe nicht das Gelände, auf dem sich die Sendealagen des vatikanischen Radios befinden. Das Kassationsgericht gab somit dem römischen Staatsanwalt Mario Fraticelli Recht, der Einspruch gegen das Urteil des Schwurgerichts erhoben hatte.

Radio Vatikan wurde eine Überschreitung der zulässigen Strahlengrenzwerte vorgeworfen. Einwohner berichteten von einer Häufung von Leukämiefällen und leiteten gerichtliche Schritte gegen den Sender ein.

Gewaltige Sendemasten

Der Vatikansender hatte daraufhin von sich aus die Sendezeiten und die Kapazitäten seiner Anlagen reduziert. Im September 2001 waren die elektromagnetischen Strahlungen auf die italienischen Grenzwerte heruntergefahren worden.

Über die gewaltigen Sendemasten sendet Radio Vatikan seine religiösen Programme in 37 Sprachen um die Welt.

Redaktion: Michael Fankhauser