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Schweiz: Volksinitiative fordert Baustopp für Mobilfunkantennen

Quelle: Neue Züricher Zeitung, Neue Luzerner Zeitung,  20min.ch und weitere Schweizer Zeitungen, 13.03.2002

Für ein Moratorium beim Bau von Mobilfunkantennen

Lancierung einer Volksinitiative

hag. Jene Teile der Bevölkerung, die sich aus gesundheitlichen Gründen gegen den Bau neuer Mobilfunkantennen wehren, erhalten ihre direktdemokratische Plattform. In Kloten ist am Dienstag ein Volksbegehren lanciert worden, das in der Schweiz ein Moratorium für den Bau von Handy- Antennen und weiteren privaten oder gewerblichen Sende- und Funkanlagen durchsetzen will, bis den politischen Behörden wissenschaftliche Beweise vorliegen, welche allfällige Gesundheitsschäden durch nichtionisierende Strahlung sowie magnetische und elektromagnetische Emissionen für die Bevölkerung ausschliessen lassen.

Stefan Day, Präsident des achtköpfigen Initiativkomitees, in dem auch Ärzte und spezialisierte Wissenschafter einsitzen, begründete den basisdemokratischen Vorstoss mit dem Vakuum an verlässlichen Erkenntnissen zur Auswirkung hoch gepulster Strahlung, das in der Denkpause gefüllt werden müsse. Laboruntersuchungen hätten allerdings bereits belegt, dass der Stoffwechsel und die innersten Nervenstrukturen von Menschen durch den von den Antennen produzierten Elektrosmog teilweise massiv beeinträchtigt würden, was zu Schlafstörungen, erhöhtem Blutdruck, Brechreiz oder Kopfschmerzen führen könne. In Zürich-Witikon wurde eine Antenne wieder abgebaut, nachdem Untersuchungen die Verschlechterung des Gesundheitszustands der Bevölkerung beweisen konnten. Bisherige Tests in Labors, die keinerlei anderen Störungen ausgesetzt waren, hätten ergeben, dass hoch gepulste Strahlung den Stoffwechsel massiv beeinträchtigt, hielt ein Arzt fest. Dass jeder Mensch - wenn auch unterschiedlich - bis in die innersten Nervenstrukturen auf Elektrosmog reagiert, zeigten Tests mit zwei Teilnehmenden der Medienkonferenz.

Noch schwerer verträglich werden die Strahlungen sein, die von den geplanten UMTS-Antennen mit mehrfach gepulster Technik ausgehen, warnte Anton Styger.

Die Initiative will auch die Beweislast zugunsten der von Elektrosmog geschädigten Menschen umkehren und an die Netzbetreiber delegieren. Rekurse gegen geplante Antennen und Anträge auf eine Mietzinsreduktion für Bewohner im Umfeld von Mobilfunkantennen seien ungenügende Rechtsmittel, betonten die Initianten. In diametralem Gegensatz zu den Mobilfunkbetreibern bezeichneten sie zudem die in der Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) niedergelegten Schweizer Grenzwerte als Mogelpackung. Der gesetzte Anlagewert von 4 bis 6 Volt pro Meter gelte nur für Wohnungen, nicht aber für Arbeitsplätze und weitere Lebensräume des Alltags. Die Sammelfrist für die Initiative läuft bis zum 12. September 2003.

Nächste Demo: München,  Frühjahr, Termin und Ort noch offen

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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