Aus: Westfälische Rundschau, 20.12.2001

Schwerte. (mk) Es war ausgesprochen schlechter Stil, schrieb Dr. Gernot Folkers der Verwaltung ins Stammbuch, die Schulkonferenz des FBG nicht von dem geplanten Aufbau eines Mobilfunksendemastes zu unterrichten.

Mal ganz abgesehen davon, erläuterte der bündnisgrüne Fraktionssprecher gestern im Rat, dass das Friedrich-Bährens-Gymnasium - wie überhaupt Schulen und Kindergärten - ein "ungeeigneter Standort" für eine Hochfrequenzanlage sei.

Eine Kommune, so Folkers weiter, sei nicht berechtigt, Schüler zwangsweise in ein Gebäude zu schicken und dann nicht auf die Einhaltung größtmöglicher Sicherheitsstandards zu achten. Dazu gehöre eben wegen nicht auszuschließender Gesundheitsgefahren der Verzicht auf Mobilfunksendeanlagen auf öffentlichen Gebäuden. Den entsprechenden Antrag der Bündnisgrünen leitete der Rat an den Planungsausschuss weiter, der in seiner Januar-Sitzung darüber beraten wird.

Der Antrag der WfS, den Aufbau des Sendemastes auf dem FBG auszusetzen, hatte sich nach Ansicht der Mehrheit aus SPD, CDU und FDP erledigt, weil der Mobilfunkbetreiber ohnehin zugesagt hatte, mit Aufbau und Inbetriebnahme bis zum Zeitpunkt nach einer öffentlichen Podiumsdiskussion (voraussichtlich am 21. Januar) zu warten. Wenn auch nicht formell beschlossen, so zeichnete sich in der Diskussion doch eines ab: Die Genehmigung von Mobilfunkanlagen soll in Zukunft wegen des öffentlichen Interesses nicht mehr laufendes Geschäft der Verwaltung sein, die Politik will ein Wort mitreden.