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Suderbruch bleibt vorerst mobilfunkfreie Zone

Quelle: Walsroder Zeitung, 06.01.2003

Etappenziel im Kampf gegen den Funkturm

Pachtvertrag in Suderbruch gekündigt: Kein Sendemast / Aber: E-Plus gibt noch lange nicht auf

Nach anderthalb Jahren hat Suderbruch im Kampf gegen den Mobilfunk-Riesen E-Plus ein weiteres Etappenziel erreicht: An dem ursprünglich geplanten Standort wird kein Funkturm mehr gebaut. Denn wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Grundstückseigentümerin den Pachtvertrag mit E-Plus gekündigt. Über Hintergründe kann nur gemutmaßt werden. Trotz des Erfolges knallen die Sektkorken nicht: In einem Brief an die Samtgemeinde hat E-Plus um neue Vorschläge für Turm-Standorte gebeten.

 Suderbruch. Als die Nachricht in der 200-Seelen-Ortschaft die Runde machte, konnten es die Einwohner anfangs kaum glauben. Mittlerweile sind sie nur noch dankbar. „Das ist absolut beispielhaft, dass sie auf zusätzliche Einnahmen verzichtet“, freut sich Herwig zum Berge. Der Zwist mit E-Plus hätte noch lange anhalten können – die Funkturmgegner wissen, wem sie ihr Hoch verdanken können.

Von Euphorie ist allerdings nichts zu spüren. Denn der Konzern will sein Handy-Netz trotzdem ausbauen und hat die Samtgemeinde Schwarmstedt laut Bürgerinitiative bereits um Vorschläge für andere Turm-Standorte gebeten. „Wir hoffen, dass E-Plus jetzt keinen neuen Standort findet“, sagt zum Berge. „Was wir uns nicht wünschen, wünschen wir auch keinem Anderen.“ Die „Anderen“ könnten in diesem Fall die Bürger in Norddrebber sein – schließlich soll mit einem neuen Turm die Mobilfunk-Versorgung an der

B 214 gesichert werden. Wie die „WZ“ aus verschiedenen Kreisen in Erfahrung brachte, käme für E-Plus aber durchaus auch ein neuer Standort in Suderbruch in Frage.

Im Schwarmstedter Rathaus weiß man um die Bemühungen des Netzbetreibers bescheid, „aber wie ernst diese Sache ist, wissen wir nicht“, erklärte der stellvertretende Gemeindedirektor Klaus Marquardt. „Wir warten auf Nachricht von E-Plus.“ Die Mitglieder der Bürgerinitiative haben die Giltener Ratsmitglieder indes per Brief gebeten, keinen Standort im Gemeindegebiet vorzuschlagen. Zudem sollen die Bürger in allen betroffenen Ortschaften zum Thema befragt werden.

Den Suderbruchern ist es ernst – schließlich würde ein Sendemast – auch im Nachbarort – das Aus der erträumten „elektrosmogfreien Zone“ bedeuten. Sollten die Planungen von E-Plus tatsächlich in diese Richtung zielen, haben die Suderbrucher für potenzielle Funkturmgegner in anderen Dörfern bereits Schützenhilfe zugesagt. „Das Problem breitet sich auf die gesamte Gemeinde aus“, ist sich die Bürgerinitiative einig. Bei E-Plus wollte man sich nicht zu dem Thema äußern – der zuständige Mitarbeiter sei im Urlaub.

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